Aufbauweiterbildung Systemische Supervision
Gerade im psychosozialen Feld wurde in den vergangenen Jahren vermehrt Systemische Supervision nachgefragt. Sie bietet sich dank ihrer vielfältigen Instrumentarien als exzellente Möglichkeit für Ressourcenaktivierung, Konflikt- und Lösungsmanagement, persönliche Entwicklung und Teamentwicklung, Unterstützung von Wandlungsprozessen usw. an. Dabei stellt sie sich aber keineswegs in Konkurrenz zu nicht systemischen Ausrichtungen von Mitarbeitern oder Einrichtungen. Der Nutzen systemischer Supervision ist – das zeigt die Resonanz – mittlerweile zu einem wichtigen Faktor der Qualitätssicherung geworden.
Entsprechend den Rahmenrichtlinien der Systemischen Gesellschaft soll die Weiterbildung Wissen und Kompetenzen in mindestens folgenden Bereichen vermitteln:
Theorien/Methoden
- Einstreuende Auffrischung der Allgemeine Systemtheorie, Autopoiesetheorie, Kybernetik 2. Ordnung, Kommunikationstheorie, Konstruktivismus, sozialer Konstruktionismus, Theorien der Selbstreferentialität, der Selbstorganisation dynamischer Systeme, und Neurobiologischer Erkenntnisse.
- Interaktionen, Muster und Prozesse im beruflichen Kontext
- (Re-)Konstruktion und Kontextualisierung institutioneller und individueller Probleme auf der Ebene kommunikativer Muster und Beziehungsstrukturen sozialer Systeme
- Multiperspektivität
- Ressourcen- und Lösungsorientierung
- Themen der Gesundheit in Organisationen
- Formen der Supervision in Organisationen
- Teamprozesse
- Reflexion und Infragestellung von Kontrolle, Inspektion, Qualitätssicherung,
- Prozessorientierung und Zirkularität
- Auftragsklärung und Contracting
- Neutralität, Allparteilichkeit, Pluralität und Genderperspektive
- Kontextanalyse und Kontextsensibilität
- Supervisionsmethoden, insbesondere Kontextklärung, zirkuläre, ressourcen-
und lösungsorientierte Fragen, Kommentieren, Reflektieren, die Arbeit mit Metaphern
Systemaufstellungen, dem Organigramm und Genogramm sowie der Nutzung von Zeitlinien und Ritualen
- Supervision in unterschiedlichen Kontexten
- Supervisionsformate: Einzelne, Gruppen und Teams, Fallsupervision, Team-
und Konzeptentwicklung Live-Supervision, Konsultation, Lehrsupervisionen
Selbsterfahrung
Selbsterfahrung wird verstanden als eine Reflexion biografischer und beruflich sozialisierter Sichtweisen, Affekt-, Verhaltens-und Lösungsmuster der Teilnehmenden, die im Dialog mit anderen Teilnehmenden und den Lehrenden im Hinblick auf die in dem Weiterbildungskurs und in der Praxis gewonnenen Erfahrungen und Anregungen erfolgt. Den Weiterbildungsteilnehmenden soll auf diese Art ermöglicht werden, systemische Vorgehensweisen aus der Klienten- bzw. Kundenperspektive zu erleben.
Supervision
Als Supervision wird die reflexive Auswertung und Vorbereitung der Praxisaktivitäten der Teilnehmenden mit einer/einem Lehrenden (als Gruppen-, Team- oder Live-Supervision bzw. -Coaching) verstanden.
Dokumentierte Praxis
Während der Weiterbildung entwickeln die Teilnehmenden ihre eigene Praxis in ihrem Arbeitsfeld mit ihren Klientensystemen bzw. Kundensystemen.
Intervision und Eigenarbeit
Für die Absolvierung des Weiterbildungscurriculums ist neben der Teilnahme an den Lehreinheiten ein umfangreiches Eigenstudium – bezogen auf die zu bearbeitende Literatur und die übende Umsetzung der vermittelten Inhalte – erforderlich. Eine schriftlich dokumentierte Eigenarbeitszeit in Peergroups ist nachzuweisen.
Der Umfang der Aufbauweiterbildung „Systemische Supervision“
Der Umfang der Aufbauweiterbildung „Systemische Supervision“ gliedert sich auf in folgende Lehreinheiten (LE):
- 100 LE Theorie und Methoden
- 25 LE Selbsterfahrung und Selbstreflexion
- 75 LE Supervision
- 30 LE Intervision
- 50 LE nachgewiesene Praxis in Form dokumentierter Beratungsarbeit in mindestens 3 Prozessen
- 20 LE Eigenarbeit, Literaturstudium etc.
Die 200 Unterrichtseinheiten werden in 8 zweitägigen Blöcken Theorie/Methoden und Selbsterfahrung und in 4 eintägigen Supervisionsterminen angeboten.
- Der Abschluss eines Hochschul- oder Fachhochschulstudiums. In begründeten Einzelfällen sind Ausnahmen möglich.
- Eine fünfjährige Berufspraxis
- Vorerfahrungen als Supervisandin/Supervisand
- Ein Institutionszertifikat bzw. eine SG- oder Institutsbescheinigung über die vorher absolvierte Weiterbildung entsprechend den gültigen SG-Rahmenrichtlinien oder ein entsprechendes DGSF-Zertifikat in
– Systemischer Beratung oder
– Systemischer Therapie und Beratung oder
– Systemischem Coaching
Die Teilnehmenden sind ersucht, während der Weiterbildung als Supervisor/Supervisorin tätig sein werden.
Die Mindestdauer der berufsbegleitenden Aufbauweiterbildung beträgt 1 Jahr.
Nach Abschluss der Weiterbildung „Systemische Supervision“ und Nachweis der oben genannten erforderlichen Unterrichtseinheiten kann ein Zertifikat über eine abgeschlossene Weiterbildung „Systemische Supervision“ NIS und ein Weiterbildungsnachweis SG nach den Rahmenrichtlinien der SG beantragt werden.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbungen an das Sekretariat des Niedersächsischen Institutes für Systemische Therapie und Beratung Hannover e.V.
Es werden folgende Bewerbungsunterlagen benötigt:
- Bewerbungsbogen mit Passfoto
- Tabellarischer Lebenslauf
- Nachweis der systemischen Weiterbildung
- Bescheinigung des Arbeitgebers, aus der deutlich wird, dass an der Arbeitsstelle systemorientiert gearbeitet wird
Die Kosten der Aufbauweiterbildung ab 2022
8 zweitägige Unterrichtsblöcke à € 456,-
(insgesamt 160 Lehreinheiten) € 3.648,00
4 eintägige Unterrichtsblöcke à € 228,-
€ 912,00
Organisationsgebühr NIS € 240,00
Zertifizierungsgebühr NIS € 50,00
Gebühr für den Weiterbildungsnachweis SG € 179,50
Darin ist der SG-Mitgliedsbeitrag für Neumitglieder, die sich in der ersten Weiterbildung bei einem SG-Institut befinden, in Höhe von € 60,- enthalten-
Die Gesamtkosten betragen € 5.029,50
Änderungen vorbehalten.
1. Block 10.-11.03.2023
2. Block 05.-06.05.2023
3. Block 30.06.-01.07.2023
Supervision 25.08.2023
4. Block 12.-13.10.2023
5. Block 30.11.-01.12.2023
Supervision 26.01.2024
6. Block 01.-02.03.2024
Supervision 05.04.2024
7. Block 03.-04.05.2024
Supervision 07.06.2024
8. Block 21.-22.06.2024
Die Weiterbildung kann nur bei ausreichender Teilnehmerzahl stattfinden. Interessent*innen reichen Ihre Bewerbung bitte ein über buero@nis-hannover.de.
Leitung: Susanne Hilbig und Christina Kausch
Weitere Dozenten: Dr. Matthias Lauterbach, Dr. Jens Dehrmann
Ort: Hannover
Bewerbungsbogen
Sie möchten an einer Weiterbildung teilnehmen? Hier finden Sie die Bewerbungsbögen.
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Kontaktieren Sie uns:
+49 (0) 511 790 90 561
buero@nis-hannover.de
Wir helfen Ihnen bei allgemeinen Fragen und Rückfragen zu den Seminaren gerne weiter. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.
Gründungsmitglied der Systemischen Gesellschaft
Deutscher Verband für systemische Forschung, Therapie, Supervision und Beratung
Leisewitzstr. 26
30175 Hannover
30175 Hannover
Tel.: 0511 – 790 90 561
Fax : 03212 – 132 36 93
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buero@nis-hannover.de
www.nis-hannover.de
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