Inhalte und Ziele

Das Niedersächsische Institut für systemische Therapie und Beratung Hannover e.V. wurde 1988 von einer Gruppe junger Enthusiasten gegründet, die zuvor in zwei verschiedenen klinischen, systemisch ausgerichteten Projekten der Medizinischen Hochschule Hannover und dem damaligen Landeskrankenhaus Wunstorf tätig waren. Im Laufe der Jahre folgten und bereicherten weitere Mitglieder das heterogene Team der Lehrenden am Institut, dessen oberste Prämisse stets war, Freiheit, Kreativität und Aktualität in der systemischen Lehre zu fördern und die Entwicklungen systemischen Denkens und Praxis voranzubringen.

Seit der Gründung bieten wir vielfältige Weiterbildungen für systemische Therapie und Beratung, systemische Beratung, systemische Kinder – und Jugendlichentherapie, systemische Supervision und ab 2021 auch systemische Organisationsberatung an.

Supervisionen/Konsultationen, Seminare und Vorträge und neue Formate, wie das Bar Camp runden das vielfältige Angebot in langer tradition unterstützt durch bereichernde Gastdozenten ab.

Unsere Weiterbildung wird jetzt im 36. Jahr angeboten.

Grundlage der Arbeit war die systemische Theorie und Praxis, wie sie von der Neuen Heidelberger Schule, dem Centro per lo studio della famiglia in Mailand und dem MRI in Palo Alto entwickelt wurde.

Sie entspricht den 1997 verabschiedeten Richtlinien der Systemischen Gesellschaft (Deutscher Verband für systemische Forschung, Therapie, Supervision und Beratung).

Das Niedersächsische Institut für systemische Therapie und Beratung gehört zu den Gründungsmitgliedern unseres Dachverbandes, der Systemischen Gesellschaft (www.systemische-gesellschaft.de).

Systemisches Denken hat nun seit vielen Jahren in mehr und mehr Praxisfeldern und Wissenschaftsbereichen weite Verbreitung gefunden und die Handlungsmöglichkeiten dort deutlich erweitert. Es basiert einerseits auf theoretischen Ansätzen, die versuchen, Beschreibungsmodelle für komplexe, lebende, sich nicht linear verhaltende sowie durch rekursive Wechselwirkungsprozesse gekennzeichnete Systeme zu geben und entsprechende Handlungsmodelle daraus abzuleiten (Kybernetik, Systemtheorie, Theorie dynamischer Systeme, Synergetik etc.). Andererseits wird philosophischen Annahmen gefolgt, die den konstruierenden, erfindenden und narrativen Teil menschlicher Wahrnehmung und Beschreibung von Wirklichkeiten in den Vordergrund stellen (Konstruktivismus und sozialer Konstruktionismus).

Zu unserer Freude wurde im November 2018 die systemische Psychotherapie (zunächst noch) für Erwachsene als weiteres psychotherapeutischen Verfahren von den gesetzlichen Krankenkassen zugelassen. Nach ihrer wissenschaftlichen Anerkennung ist die systemische Psychotherapie als Approbationsausbildung neben der tiefenpsychologischen Psychotherapie und der analytischen Psychotherapie, sowie der Verhaltenstherapie ein verfahren, dass für alle zugänglich gemacht wird.

Die systemische Kinder-und Jugendlichenpsychotherapie wird hoffentlich bald folgen.

Im psychotherapeutischen Handlungsfeld wird systemische Therapie/Beratung schon lange als eigenständiger Ansatz begriffen, der über ein breites Spektrum an Methoden verfügt. Er wird sowohl in der therapeutischen Arbeit mit Familien und Paaren als auch in der Einzeltherapie und Gruppentherapie eingesetzt. Unabhängig vom Setting stehen die Betrachtungsweisen im Vordergrund, die Menschen in ihrem Bedingungsgefüge erfassen.

Probleme, Symptome und Krankheiten werden in ihren Wechselwirkungen mit Beziehungen, Denk- und Erlebensmustern gesehen. Therapie und Beratung zielen auf eine Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten durch die Anregung alternativer Wirklichkeiten, Muster und Geschichten sowie durch die Aktivierung von Ressourcen.

Der systemische Ansatz zeigt sich somit als effektiv sowohl im psychotherapeutischen und beraterischen Feld als auch in der somatischen Medizin, in der Supervision, der Weiterbildung als auch der Organisations- und Personalentwicklung.

Hinweis: Die Systemische Gesellschaft ermöglicht nicht nur  systemischen Instituten, sondern auch Einzelpersonen die Mitgliedschaft. Systemische Therapeuten und Therapeutinnen sowie systemische Supervisoren und Supervisorinnen, die nach den Standards der Systemischen Gesellschaft ausgebildet worden sind, können Einzelmitglieder werden.

Der Jahresbeitrag für Einzelmitglieder beträgt  € 120,-, der ermäßigte Beitrag für Personen, die bereits Mitglied in einem der Institute sind, beläuft sich auf  € 90,-. Für Neumitglieder, die sich in der ersten Weiterbildung bei einem SG-Institut befinden, beträgt der jährliche Mitgliedsbeitrag € 60,-. Nach Beendigung der Weiterbildung erhöht sich der Beitrag ab dem Folgejahr auf  € 120,-. Eine Kündigung ist bis 6 Wochen vor Ende des Kalenderjahres möglich.

Die beiden Gruppen von Mitgliedern (Einzelmitglieder und Institute) bilden jeweils eine eigene Kammer innerhalb der Gesellschaft. Die Satzung ist so gestaltet, dass keine Kammer die andere dominieren kann.

Zertifizierungen bei der Systemischen Gesellschaft sind nur unter der Voraussetzung der Mitgliedschaft möglich.